
Kammerjäger im Wandel der Zeit
On Februar 1, 2022 by Walter van der SchellweesDer Beruf des Kammerjägers ist alt. Einige sind nicht darüber informiert, was ein Kammerjäger ist und was er überhaupt tut. Andere haben sofort Assoziationen im Kopf.
Ursprung des Berufs Kammerjäger
Ursprünglich bezeichnete der Begriff Kammerjäger einen Jäger, der ganz persönlich im Dienst eines Königs stand. In den im Mittelalter typischen engen Räumen (Kammern) kam es immer wieder zum Befall mit Schädlingen. Weit verbreitet waren Flöhe und Bettwanzen. Um diesem Ungeziefer Herr zu werden, zu vernichten oder zu verjagen, kam der Kammerjäger. Heutzutage gibt es immer noch Kammerjäger. Es stellt sich die Frage, was sie in der heutigen Zeit machen, in der kein König mehr herrscht.
Der Beruf im Wandel der Zeit
Heute ist der Kammerjäger eher unter dem Begriff Schädlingsbekämpfer bekannt. In vergangenen Zeiten durften diese Berufsbezeichnung nur Rattenfänger tragen, die sich auf die Beseitigung von Mäusen, Ratten und Mardern spezialisiert hatten. In manchen Ländern und Regionen führen sie die Bezeichnung „Desinfektor“ oder „Exterminator“.
Mittlerweile umfasst das Berufsbild eines Schädlingsbekämpfers viele zusätzliche Gebiete. Dies erfordert eine große Vielseitigkeit.
Mit einer Ausbildung zum professionellen Schädlingsbekämpfer
Damit jemand den Beruf des Schädlingsbekämpfers ausüben darf, muss er eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Die Berufsausbildung ist nach dem Berufsbildungsgesetz (BBIG) anerkannt und erfolgt im dualen System. Da nicht viele darüber informiert sind, dass es für diesen Beruf eine Berufsausbildung gibt, gehört er zu den eher ausgefallenen Ausbildungsberufen. Inhaltlich beschäftigen sich die Auszubildenden zum Schädlingsbekämpfer beispielsweise mit der Planung von Arbeitsabläufen, dem Umweltschutz und dem Gesundheitsschutz und der Sicherheit während der Arbeit.
Weiterhin gehören der Umgang und die Nutzung von Schädlingsbekämpfungsmitteln und Gefahrstoffen, Rechtsvorschriften und Normen sowie die Bedienung und Wartung benötigter Betriebsmittel. Weitere Schwerpunkte während der Ausbildung sind das Feststellen von Schädlingen wie Ameisen, Silberfischen und Wespen in Bereichen wie beispielsweise dem Bauten-/Holzschutz, dem Vorrats-/Gesundheitsschutz, der professionellen Kundenberatung, dem Pflanzenschutz sowie der Sicherung der Arbeitsbereiche.
Die Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer beziehungsweise Kammerjägers gibt es erst seit 2004. Vor dieser Zeit gab es keinerlei bundeseinheitliche Regelung. Allerdings gab es im Jahr 1984 eine Verordnung beziehungsweise einen Erlass zur Prüfung und damit den anerkannten Berufsabschluss zur/zum geprüften Schädlingsbekämpfer/-in.
Professionelle Schädlingsbekämpfer der heutigen Zeit
Zu den vordergründigsten Aufgaben eines Kammerjägers für professionelle Schädlingsbekämpfung gehört es, Natur und Menschen von Schädlingen zu befreien beziehungsweise zu bewahren. Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, dass der Kammerjäger in der Lage ist, jederzeit individuelle und geeignete Bekämpfungsmittel und Vorsorgemaßnahmen fachmännisch auszuwählen. So gesehen erfüllen die Kammerjäger auch eine wichtige Funktion als Berater. So liegt es in seiner Verantwortung, Auftraggeber über die Wirkung bestimmter Schädlingsbekämpfungsmitteln, eventuellen Gefährdungspotenzialen, allgemeinen Sicherheits- und Vorbeugemaßnahmen und der Bekämpfungsdauer aufzuklären.
In der Vergangenheit wurden Kammerjäger schnell mit Giftködern und Ähnlichem in Verbindung gebracht Dies hat sich heutzutage komplett geändert und die Arbeit des Schädlingsbekämpfers ist wesentlich innovativer geworden. Mittlerweile sind die Methoden, mit denen gearbeitet wird, wesentlich moderner. So gehören zu den Kernaufgaben beispielsweise die Prävention und das Monitoring/Überwachen. Um dem Beruf des Kammerjägers zu entsprechen, sind umfassende Kenntnisse in Biologie, Zoologie und Chemie sowie ein breit gefächertes Allgemeinwissen über die verschiedensten Schädlingsarten.
Mehr Informationen finden Sie unter: cmb-kammerjaeger.de/kammerjaeger-muenchen